Familien Unterstützender Dienst – Dienstleister….. oder was?

Das Sondermutti hat, wie viele andere seiner Art, Anspruch auf Unterstützung durch einige Dienstleister, wie zB den Familien Unterstützenden Dienst, Pflegedienste, Assistenzdienste usw..

Die Krankenkasse finanziert dies  bei Kindern (und Erwachsenen) die eine Pflegestufe haben, durch die Verhinderungspflege und die Zusätzlichen Betreuungsleistungen mit.

So hat man beispielsweise 1550 Euro Verhinderungspflege im Jahr zur Verfügung, die man auch privat abrechnen kann und, bei eingeschränkter Alltagskompetenz (geistig behinderten Kindern), je nach Ausprägung noch einmal 100-200Euro im Monat, die man allerdings über einen Vertragspartner der KK (Pflegedienst, FuD) abrechnen muss.

 

Alles schön und gut und vor allem sehr hilfreich!

 

Nun ist es aber meine ganz persönliche Erfahrung, das diese Dienste sich irgendwie nicht wie die Dienstleister uns gegenüber verhalten, also den behinderten Kindern gegenüber, sondern eher die Krankenkassen als ihren Kunden ansehen, sich sogar lautstark gegen die Bezeichnung Dienstleister wehren, oft mit süsslich, blumigen Erklärungen.

 

Wir Angehörige von den Behinderten sollen froh sein, daß uns überhaupt Hilfe durch diese Dienste zuteil wird, und sollen bitteschön nicht auch noch Ansprüche stellen.

 

So durfte ich mich schon so manches Mal von der Leitung des hiesigen FUD´s anpampen lassen, wenn sie sich nach einer passenden Hilfe für unsere Familie umsehen musste.
(Frechheit aber auch, ist doch nicht deren Job……oder doch?)

 

Manche Eltern bekommen Monate oder gar Jahrelang keinen Rückruf, wenn sie um Unterstützung bitten.

 

Andere werden über ihren Hilfebedarf erpresst, so nach dem Motto: „Ja wenn es ihnen hier alles nicht passt, dann gehen sie doch wo anders hin“, wohl wissend das diese Eltern oft keine Alternative haben!

 

Wieder anderen, werden die Besonderheiten ihrer Kinder vorgehalten:

„Ja Frau XY, bei dem medizinischen Bedarf den ihre XX hat, da ist es aber auch schwer jemanden zu finden der das leisten kann“

oder

„Also DAS können wir mit DEM Budget nun wirklich nicht mehr leisten“

 

Da passieren die abstrusesten Dinge:

So wird mir doch glatt eine ca 150kg schwere Dame geschickt, die bereits zwei künstliche Hüftgelenke und kaputte Knie hat, zum Schwimmen, für ein Kind, das durch eine schwerste Gehbehinderung gehoben werden muss und nur in einer 1:1 Betreuungssituation  ins Wasser darf.

Die Vollschlanke Dame eröffnete mir dann gleich zu Beginn, das sie aber nicht mit ins Wasser könne, da sie wegen ihrer medizinischen Vorgeschichte angst habe auszurutschen.

Hääääää?

Wenn die gutmütigen unter euch jetzt denken: „Naja, kann ja mal passieren, da wussten die halt nicht das das Kind nicht nur Beaufsichtigung am Wasser, sondern ständige Begleitung im Wasser braucht. Und vielleicht hat sich das Sondermutti ja auch nicht so klar ausgedrückt bezüglich der Gehbehinderung des absonderlichen Kindes“

NEIN, dieses Kind ist seit Jahren bei diesem Dienstleister bekannt!

 

Ich frage mich bei solchen Erlebnissen immer, ob sich der FUD (wahlweise jede andere Organisation im sozialen Bereich) da etwas mehr Mühe geben würde, wenn es nicht die Krankenkasse, sondern das Sondermutti als Kunden verstünde?

Wäre es vielleicht hilfreich, wenn das Geld nicht von der KK an den Dienst gezahlt würde, sondern von den Angehörigen?

Stichwort Persönliches Budget?

 

Wie kommen diese Organisationen eigentlich dazu sich gegen den Begriff Dienstleister zu wehren?
Nein, nicht weil sie lieber hübsch ein Teil der Familie wären, Sozitante, Psychologin und Freundin in einem…

Die Antwort ist schlicht eine:
Würden sie sich als Dienstleister sehen, müssten sie uns Eltern gegenüber mal ein grundsätzlich anderes Verhalten an den Tag legen!

Aber Hallo?
Unsere Kinder sind die, die denen das Geld ins Haus bringen!